Fertigstellung: 2025
Leistungsumfang: LPH 6-8
Bauherr: Universitätsstadt Gießen
BGF/BRI:
Mit dem Neubau der Mensa erhält die Ludwig-Uhland-Schule in Gießen ein neues Herzstück, das den Schulalltag maßgeblich prägt und den Wandel zur Ganztagsschule architektonisch sichtbar macht. Der Bau ersetzt zwei ältere Pavillons und fügt sich harmonisch an die bestehende Schulstruktur an. Zwischen Wartweg und Aulweg entsteht so ein Ort der Begegnung, der Verpflegung und des Lernens – ein Gebäude, das Funktionalität, Atmosphäre und Nachhaltigkeit miteinander vereint.
Der Neubau wurde in seiner Form und Lage sensibel auf den Bestand abgestimmt. Die geschwungenen Fassaden umfließen die bestehenden Stieleichen auf dem Gelände, wodurch das Gebäude wie selbstverständlich in den grünen Kontext eingebettet ist. Großzügige Verglasungen öffnen die Mensa zum Außenraum und schaffen helle, freundliche Innenräume mit Blick ins Grüne. Das Zentrum bildet der lichtdurchflutete Speisesaal, der bis zu 320 Schülerinnen und Schüler in zwei Essensdurchgängen aufnehmen kann. Seine offene Raumstruktur, kombiniert mit warmen Holzoberflächen und einer natürlichen Farbgebung, erzeugt eine Atmosphäre, die weit über die reine Funktion des Essens hinausgeht.
Neben dem Speisesaal beherbergt der Neubau eine Lehrküche, Räume für Ganztagsangebote und eine kleine Bühne für kulturelle und pädagogische Veranstaltungen. Dadurch wird die Mensa zu einem multifunktionalen Begegnungsort, der das schulische Leben bereichert und vielfältige Nutzungen ermöglicht – von der täglichen Mittagsverpflegung bis zu Festen und Theateraufführungen.
Konstruktiv und gestalterisch setzt der Bau auf Nachhaltigkeit und regionale Identität. Die Ausführung in Holzbauweise mit vorgefertigten Elementen, eine Fassade aus vertikaler Lärchenholzschalung sowie Photovoltaikanlage, Dachbegrünung und Regenwassernutzung sind sichtbare Zeichen eines ressourcenschonenden Bauens. Das Gebäude wurde im Niedrigenergiestandard errichtet und erfüllt hohe Anforderungen an Energieeffizienz und Raumklima.
Mit der neuen Mensa hat die Ludwig-Uhland-Schule ein Gebäude erhalten, das den pädagogischen Anspruch der Schule architektonisch unterstreicht. Es ist ein Ort, der Gemeinschaft fördert, Identität stiftet und zeigt, wie zeitgemäßer Schulbau durch eine klare Formensprache, nachhaltige Materialien und sensible Einbindung in den Bestand eine besondere Aufenthaltsqualität schaffen kann.
Unser Büro war im Projekt für die Leistungsphasen 6–8 verantwortlich – von der Ausschreibung und Vergabe bis zur Objektüberwachung. Dabei lag der Fokus auf einer präzisen Umsetzung der architektonischen Planung, der Qualitätskontrolle auf der Baustelle und der termin- sowie kostensicheren Realisierung des Gebäudes.